Sprachstörungen bei Kindern

basieren auf Störungen des Spracherwerbsprozesses. Sie können alle Bereiche des Sprachsystems betreffen: Lautsystem/Aussprache (Phonetik/Phonologie), Wortschatz (Semantik/Lexikon), Grammatik/Satzbau (Morphologie/Syntax) und allgemein die Kommunikationsfähigkeit (Pragmatik). Störungen zeigen sich sowohl beim Verstehen und Sprechen als auch in kommunikativen Situationen und/oder der Entwicklung von schriftsprachlichen Fertigkeiten.

Folgen kindlicher Sprachstörungen

Unbehandelte Sprachstörungen ziehen meist unterschiedliche Störungen in anderen Entwicklungsbereichen nach sich, die sich nachteilig auf die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes auswirken. Dazu zählen Verhaltensauffälligkeiten, psychische Störungen, sozial-kommunikative Störungen und Lernstörungen mit Auswirkungen auf die Schul- und Berufslaufbahn. Die Lese-Rechtschreibschwäche – LRS – (Entwicklungsdyslexie/-dysgraphie) tritt als häufige Folge einer Sprachentwicklungsstörung auf.

 

Zeitpunkt und Dauer der Behandlung

Die logopädische Therapie sollte so früh wie möglich beginnen, d. h. sobald eine Entwicklungsstörung erkannt wird. Logopäden behandeln Kinder im Alter von 0 –3 Jahren (Frühförderbereich), 3 – 6 Jahre (Vorschulbereich) und Schulkinder. Eine Therapieeinheit beträgt meist 45 Minuten. In Einzelfällen sind auch Therapieeinheiten von 30 oder 60 Minuten sinnvoll (in Abhängigkeit von der Therapiehäufigkeit und dem Störungsbild). Die wöchentliche Therapiefrequenz ist abhängig vom Entwicklungsstand, den häuslichen Gegebenheiten, der Art der Therapie und beträgt in der Regel ein- bis dreimal pro Woche.

Sprechstörungen bei Kindern

treten oft im Rahmen von Entwicklungsverzögerungen, -störungen oder -Behinderungen auf. Es handelt sich dabei um motorische Störungen der Sprechorgane. Die Aussprache des Kindes ist gekennzeichnet durch falsch gebildete Laute und Lautersetzungen und/oder durch Störungen im Sprechablauf (Stottern, Poltern).

Stimmstörungen bei Kindern

können organisch oder funktionell bedingt sein und in engem Zusammenhang mit Faktoren ihrer Persönlichkeit und ihres Umfeldes stehen. Sie können durch Veränderungen im Stimmklang, in der Stimmmelodie, in der Belastbarkeit und durch Missempfindungen bis hin zu Schmerzen gekennzeichnet sein. Neben der gestörten Sprechstimme fällt immer auch eine verminderte Fähigkeit zum Singen auf. Mitunter sind Kinder wegen ihrer Stimmstörung schwer verständlich.

Zeitpunkt und Dauer der Behandlung

Die Therapie sollte so früh wie möglich beginnen, um einer Manifestation mit begleitender Sekundärsymtomatik vorzubeugen. Eine Therapieeinheit beträgt meist 45 Minuten. In Einzelfällen sind Einheiten von 30 oder 60 Minuten sinnvoll. Teilweise werden Intensivtherapien (tägliche Therapien) durchgeführt. Die Häufigkeit der Therapie sollte mindestens zweimal pro Woche betragen.

Schluckstörungen bei Kindern

sind Störungen der Mundmuskulatur und der am Schluckvorgang beteiligten Strukturen. Man unterscheidet Störungen der Nahrungsaufnahme (Dysphagie) von Störungen der orofacialen Muskulatur, die oft mit Zahn- u. Kieferfehlstellungen einhergeht.

Reizstromtherapie

Bei betroffenen Patienten kann die Reizstromtherapie viele gute Erfolge verzeichnen. Das vocaSTIM® funktioniert in Ergänzung zu den bereits bekannten Therapieverfahren und wird gezielt im Hals- und Gesichtsbereich eingesetzt.


Die Reizstromtherapie von vocaSTIM® basiert auf der Arbeit und den Erfahrungen von Prof. Dr. Dr. med. Pahn (Rostock) und Prof. Radü (Bochum).


Die Therapiemethode wurde nach dem Verfahren der neuromuskulären Elektrostimulation (NMES nach Prof. EDEL) entwickelt.

Sprachstörungen bei Erwachsenen

Aphasien sind zentrale Sprachstörungen im Erwachsenenalter in den Bereichen Sprechen und Verstehen, Lesen und Schreiben, die erst nach Abschluss des Spracherwerbs auftreten.

Zeitpunkt und Dauer der Behandlung

Die logopädische Therapie sollte so früh wie möglich beginnen, sobald es der Allgemeinzustand des Patienten erlaubt. Eine Therapieeinheit beträgt in der Regel 45 Minuten. In Einzelfällen sind auch 30 oder 60 Minuten sinnvoll. Die wöchentliche Therapiefrequenz ist abhängig vom Allgemeinzustand und der Phase der Erkrankung und beträgt i. d. R. ein- bis fünfmal pro Woche. Die Therapie ist ein langer und zeitaufwändiger Prozess, der von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren dauern kann.

Sprechstörungen bei Erwachsenen

sind zentral oder peripher bedingte motorische Störungen der ausführenden Sprechorgane. Sie äußern sich in mangelnder Artikulationsgenauigkeit und -geschwindigkeit und/oder durch Störungen im Sprechablauf (Stottern, Poltern).
Man unterscheidet Sprechstörungen mit Problemen der Artikulation von Störungen mit Problemen des Sprechablaufs (Redefluss).

Stimmstörungen bei Erwachsenen

können organisch oder funktionell bedingt sein. Sie stehen immer in engem Zusammenhang mit Faktoren der Persönlichkeit und des Umfeldes des Patienten. Sie können durch Veränderungen im Stimmklang, in der Prosodie, in der Belastbarkeit und durch Missempfindungen bis hin zu Schmerzen gekennzeichnet sein. Neben der gestörten Sprechstimme kann auch die Singstimme eingeschränkt sein. Jede Heiserkeit, die länger als 4-6 Wochen dauert, sollte ärztlich untersucht werden.

Schluckstörungen bei Erwachsenen

sind Beeinträchtigungen oder Behinderungen des Schluckens und/oder der oralen Nahrungsaufnahme. Sie entstehen durch strukturelle Veränderungen im Mund- und/oder Halsbereich oder durch neurologische Störungen.

Weitere Aspekte bei Schluckstörungen

Die Konsistenz der Nahrung (flüssig, fest, breiig) stellt unterschiedliche Anforderungen an den Schluckvorgang:

  • Das Schlucken von Flüssigkeiten ist problematisch, da Flüssigkeiten schnell fließen, das Auslösen des Schluckens bei Patienten mit Schluckstörungen aber verzögert ist.
  • Bewältigen von fester Nahrung stellt hohe Anforderungen an orale Fähigkeiten (Kraft, Koordination, Zerkleinern Transport).
  • Das Schlucken breiiger Nahrung stellt in der Regel den geringsten Schwierigkeitsgrad dar.

Nichtbehandelte Schluckstörungen können lebensbedrohliche Folgen haben:

  • Mangelernährung
  • Dehydratation (Flüssigkeitsmangel)
  • Erkrankungen der Mundschleimhaut
  • Fieber
  • Bronchitiden
  • Lungenentzündungen

Beim Verschlucken können Flüssigkeiten / Nahrungspartikel in die Luftröhre und somit in die Lunge geraten. Dies kann zu Lungenentzündungen führen. Beim Verschlucken von Nahrung besteht Erstickungsgefahr.

Zeitpunkt und Dauer der Behandlung

Beginn: so früh wie möglich. Eine Therapieeinheit beträgt meist 45 Minuten, aber auch 30 oder 60 Minuten. Frequenz: ein- bis fünfmal wöchentlich.